Humane Papillomviren Impfung: Schutz vor späteren Krebserkrankungen

Kleiner Virus, grosse Wirkung: Humane Papillomviren (HPV) können unter bestimmten Umständen Krebs auslösen, zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs.

Impfung: Schutz vor späteren Krebserkrankungen
Eine HPV-Impfung für Frauen macht Sinn

Sie werden sehr leicht durch Geschlechtsverkehr oder Berührung infizierter Schleimhäute übertragen und können Krebsvorstufen oder Krebs im Genitalbereich hervorrufen: Die Rede ist von Humanen Papillomviren (HPV), von denen es mehr als 200 Stämme gibt. Gebärmutterhalskrebs ist eine Folge einer HPV-Infektion. Mit jährlich rund 250 neuen Fällen von Gebärmutterhalskrebs und etwa 5’000 diagnostizierten Krebsvorstufen gehört diese Krebsart zur fünfthäufigsten bei Frauen zwischen 20 und 49 Jahren. Etwa 80 Frauen pro Jahr sterben hierzulande daran, trotz aller verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten und trotz eines nationalen Programms, das regelmässige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen umfasst. Der Zervixabstrich (PapTest) ist in der Schweiz die verbreitetste Methode zur Früherkennung. Laut Empfehlung der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) sollte der Test im Idealfall bis zum 30. Lebensjahr alle zwei Jahre und danach nur noch alle drei Jahre vorgenommen werden – vorausgesetzt, es liegt kein erhöhtes Risiko vor.


Bereits kleine Mengen genügen

Infektionen mit HPV-Viren gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) infizieren sich schätzungsweise 70 Prozent bis 80 Prozent der sexuell aktiven Frauen und Männer im Laufe ihres Lebens mit HPV. Besonders betroffen sind die 16 bis 25 Jährigen.  Die Häufigkeit der HPV-Infektionen steigt mit der Anzahl Sexualpartner und das Infektionsrisiko ist zu Beginn der sexuellen Aktivität am höchsten. Bereits kleine Mengen virushaltiger Körperflüssigkeiten oder winzige Hautschüppchen reichen für eine Weitergabe aus, wenn sie auf verletzte Haut oder auf Schleimhäute gelangen. Die meisten HPV-Infektionen heilen innerhalb von zwei Jahren von selbst aus, ohne dass Probleme auftreten. Wird eine HPV-Infektion allerdings chronisch, besteht sie also dauerhaft fort, kann dies zur Entstehung von Krebsvorstufen und Krebserkrankungen führen – meist weit im Erwachsenenalter. Bis das Virus die Zellen verändert und sich Krebs entwickelt, dauert es mindestens zehn Jahre. Je früher erste Anzeichen von Zellveränderungen erkannt werden, desto höher sind die Heilungsaussichten. Liegt die Diagnose Gebärmutterhalskrebs vor, gibt es je nach Stadium verschiedene Behandlungsmöglichkeiten – von der Operation mit und ohne Entfernung der Gebärmutter bis hin zur Radiochemotherapie.

Impfung: Schutz vor späteren Krebserkrankungen
HPV-Viren gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen

Vorbeugung durch Impfung

Eine Impfung senkt das Risiko für HPV bedingte Krebsarten deutlich. Wer geimpft ist, kann zudem künftige Sexualpartner:innen nicht mehr anstecken. Den besten Schutz entfaltet die HPV-Impfung, wenn der Körper noch nicht mit HP V Viren in Kontakt gekommen ist. Die Eidgenössische Kommission für Impffragen empfiehlt die HPV-Impfung als Basisimpfung für alle Mädchen im Alter von elf bis 14 Jahren und als «Nachholimpfung» für junge Frauen von 15 bis 19 Jahren. Für junge Frauen von 20 bis 26 Jahren sowie für Jungen und Männer im Alter von 11 bis 26 Jahren wird die HPV-Impfung als ergänzende Impfung empfohlen. Das Ziel dieser Impfung besteht bei Frauen darin, chirurgische Eingriffe wegen Krebsvorstufen, neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs und durch diese Krebsart verursachte Todesfälle zu verhindern. Wichtig sei es laut Krebsliga Schweiz, dass «auch geimpfte Mädchen und Frauen regelmässig einen Krebsabstrich machen lassen, da die Impfung nicht vor allen HPV Viren schützt, die Krebs auslösen können.»

Erstellt: 03.10.2022 07:00 Uhr

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