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Herz-Kreislauf-Krankheiten: Venen als Vorbote?
Eine Venenschwäche, medizinisch: chronisch-venöse Insuffizienz (CVI), kann ein Vorhersagekriterium für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein – so die Erkenntnis einer Studie von Forschenden des Zentrums für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz (Deutschland) und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislaufforschung (DZHK).
Hinter der CVI steckt eine Erkrankung der Beinvenen, die zu schweren Venen- und Hautveränderungen bis hin zu chronischen Wunden führen kann. Hauptrisikofaktoren sind bestimmte Venenveränderungen, genauer: sogenannte Varizen (Krampfadern) und Varikosis (z. B. Besenreiser).
Das Wissenschaftlerteam brachte zutage, dass Personen mit einer CVI mit einer etwa 60 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit gleichzeitig eine schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung aufweisen als Personen mit gleichem Alter und Geschlecht ohne CVI. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass das Risiko, in den nächsten zehn Jahren an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche oder der Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern zu erkranken, bei Personen mit CVI fast doppelt so hoch ist wie bei Personen ohne Zeichen einer Venenschwäche. Die Gesamtsterblichkeit ist bei Betroffenen um das 1,7-fache erhöht.
Der Direktor des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, macht auf die gemeinsamen kardiovaskulären Risikofaktoren als eine mögliche Ursache für die Verbindung zwischen arterieller und venöser Erkrankung aufmerksam: «Unsere Daten weisen darauf hin, dass klassische Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht oder Rauchen, zu einer fortgeschrittenen Venenschwäche beitragen. Mit der Diagnose einer chronisch-venösen Insuffizienz sollte daher immer auch nach Risikofaktoren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesucht werden.»

Ängste: Schalter im Gehirn entdeckt
Ängste sind weit verbreitet und haben viele Gesichter: Schätzungen zufolge werden laut dem Portal EnableMe Schweiz 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung von Angststörungen heimgesucht. Frauen sind etwa dreimal häufiger betroffen als Männer. Insgesamt gibt es damit in der Schweiz rund 800.000 Betroffene. Sie leiden unter Ängsten vor bestimmten Diagnosen, dem Älterwerden oder konkreten Symptomen bis hin zu starken Angststörungen mit Panikattacken. Der Einfluss auf die Lebensqualität vieler Betroffener ist immens – und nicht immer lassen sich manifestierte Ängste mithilfe von Medikamenten und Therapien verbessern. Die Suche nach effektiven Behandlungsmethoden gestaltet sich oft als langwierig.
Schottischen Forschenden der University of Aberdeen sind jüngst einer möglichen Ursache auf die Spur gekommen, die in Zukunft neue Wege der Behandlung eröffnen könnte: Die Rede ist von einem DNA-Abschnitt namens BE5.1. Er fungiert als eine Art Schalter für Angstzustände. Bei Mäusen konnte mittels CRISPR/Cas9-Technologie zur Genom-Editierung, einer Art Genschere, nachgewiesen werden, dass dieser DNA-Abschnitt Schlüsselgene in Teilen des Gehirns «schaltet» , die das Angstniveau beeinflussen – je weiter entfernt der Schalter, desto größer die Angst. Die dazugehörige Studie wurde im Fachmagazin «Molecular Psychiatry« veröffentlicht.
Dieses Wissen sei auf Menschen übertragbar, meint Dr. Andrew McEwan in der Zeitung „The Standard“: «Um die Grundlagen komplexer menschlicher Krankheiten zu verstehen, zu denen psychische Erkrankungen und andere Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Depressionen und Sucht gehören, ist es genauso wichtig, jene Mechanismen zu verstehen, welche die richtige Produktion von Proteinen in den richtigen Zellen gewährleisten, wie die Proteine selbst zu verstehen.» Mit diesem Wissen könnten in Zukunft neue Medikamente für Angstpatientinnen und -patienten entwickelt werden.
Erstellt: 14.10.2024 07:00 Uhr
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