Männergesundheit Nichts auf die lange Bank schieben

Während für die meisten Frauen der Gang zum Gynäkologen keine grosse Sache ist, meiden Männer einen Besuch beim Urologen – zumindest so lange, wie es geht. Keine gute Entscheidung.

Nichts auf die lange Bank schieben
Zahlen von unserem Nachbarn Deutschland beweisen: Männer sind absolute Vorsorgemuffel.

Bei manchen ist es die Sorge, der Arzt könnte im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung «etwas» finden. Andere wiederum lassen die Art der intimen Tastuntersuchung einen grossen Bogen um die Praxis des Urologen machen: Viele Männer gehen nur zum Arzt, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Rektale Untersuchung: weniger schlimm als gedacht

Ob Veränderungen am Hoden, Probleme beim Wasserlassen oder mit der Erektion, Schmerzen in der Prostata – hinter diesen Symptomen können harmlose Ursachen stecken, aber auch ernst zu nehmende Erkrankungen. Nur ein Arzt kann den genauen Ursachen auf den Grund gehen und eine adäquate Therapie anordnen. Dazu werden Bauch, Leisten, Penis und Hoden abgetastet, um mögliche Veränderungen festzustellen. Für die rektale Untersuchung führt der Urologe einen Finger in den Enddarm ein, um die Prostata zu beurteilen. Die gefürchtete Tastuntersuchung geht in der Regel rasch vonstatten, mag zwar unangenehm sein, ist jedoch keineswegs schmerzhaft. Sie kann wichtige Hinweise liefern, beispielsweise auf eine gutartige Vergrösserung oder sogar einen Tumor. Somit kann sich die kleine Untersuchung als Lebensretter entpuppen, wenn dadurch Prostatakrebs frühzeitig entdeckt wird und die Heilungschancen gut stehen.

Männer gehen seltener zur Vorsorge

Doch Zahlen von unserem Nachbarn Deutschland beweisen: Männer sind absolute Vorsorgemuffel. Laut der Studie einer grossen Krankenkasse geht nur jeder neunte Mann zur Prostatakrebsvorsorge. In der Hauptrisikogruppe zwischen 55 und 70 Jahren gehen nur sieben Prozent zur Darmspiegelung; bei den Frauen sind es immerhin zehn Prozent. Zwar gibt es für die Schweiz keine aktuellen Zahlen, doch monieren auch hierzulande Ärzte und Versicherer, wie nachlässig die männliche Bevölkerung in Hinsicht auf Vorsorgeuntersuchungen ist. Daher gilt: Nicht erst zum Arzt, wenn’s richtig wehtut, sondern Beschwerden zeitnah abklären lassen und regelmässig zur Vorsorgeuntersuchung gehen.

Erstellt: 30.12.2024 07:00 Uhr

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