Augengesundheit Warum gutes Sehen im Alter besonders wichtig ist

Ein eingeschränktes Sehvermögen im Alter erhöht nicht nur die Sturzgefahr, sondern beeinflusst offenbar auch das Risiko, an Demenz zu erkranken. Bestimmte Sehprobleme gelten dabei als Vorboten.

Warum gutes Sehen im Alter besonders wichtig ist
Gutes Sehen bedeutet Teilhabe am Leben, Selbstständigkeit, Mobilität und geistige Gesundheit.

Gutes Sehen bedeutet Teilhabe am Leben, Selbstständigkeit, Mobilität und geistige Gesundheit. Doch Fakt ist, dass das Sehvermögen mit dem Alter ab- und das Risiko für bestimmte Augenerkrankungen zunimmt. Warum regelmässige Augen-Screenings und eine frühzeitige Behandlung einer Sehschwäche so wichtig sind, zeigt eine Studie der Universität Stanford. Das alarmierende Ergebnis: Personen mit eingeschränkter Sehkraft sind einem etwa zwei- bis fünffach erhöhtem Risiko für eine Demenz-Erkrankung ausgesetzt. Die Studie legt auch einen Zusammenhang zwischen eingeschränkter Sehkraft und dem Verlust kognitiver Fähigkeiten nahe. In der Schweiz leben laut Alzheimer Schweiz schätzungsweise 128’200 Menschen mit dieser bislang nicht heilbaren Krankheit, die zu einem zunehmenden Verlust an Erinnerungs-, Orientierungs- und Kommunikationsvermögen und selbstständiger Lebensführung führt.

Sehprobleme als Frühindikator

Eine weitere Untersuchung, die im April 2024 von der Loughborough University veröffentlicht worden ist, weist darauf hin, dass bestimmte Sehprobleme ein Frühindikator für Demenz sein können – und zwar schon über ein Jahrzehnt, bevor die Krankheit diagnostiziert wird. Die britischen Forschenden haben für ihre Studien über 8'500 gesunde Menschen über Jahre hinweg beobachtet, 537 erkrankten am Ende an Demenz. Ein auffälliger Hinweis bei den Erkrankten war eine verlangsamte visuelle Verarbeitung bereits zu Beginn der Studie. Die Wissenschaftler nehmen daher an, dass Sehprobleme ein Frühindikator für den geistigen Verfall in Zusammenhang mit Alzheimer, der häufigsten Form von Demenz, sein könnten. Als potenziellen Grund nennen sie die für Alzheimer typischen Ablagerungen im Gehirn (Amyloid-Plaques), die sich zuerst Bereiche des Gehirns beeinträchtigen, die mit dem Sehvermögen verbunden sind.

Warum gutes Sehen im Alter besonders wichtig ist
Fakt ist, dass das Sehvermögen mit dem Alter ab- und das Risiko für bestimmte Augenerkrankungen zunimmt.

Regelmässiger Augencheck

Das unterstreicht den Sinn von regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen: Die Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft SOG rät Menschen ab 45 Jahren mindestens alle zwei Jahre Sehfähigkeit, Augendruck und Sehnerv kontrollieren lassen. Wer das Gefühl hat, schlechter zu sehen, sollte, vor allem als ältere Person, sofort eine Augenarztpraxis aufsuchen. Ob Altersweitsichtigkeit, Grauer oder Grüner Star: Viele Augenkrankheiten lassen sich behandeln oder korrigieren. Die Behandlung von Augenkrankheiten und die Versorgung mit individuell optimal angepassten Sehhilfen und anderen Hilfsmitteln tragen ebenfalls zu einem gesunden, aber auch sicheren Leben im Alter bei. Denn gutes Sehen ist auch in puncto Unfall- und Sturzprävention das A und O. Übersieht man Stolperfallen wie die Teppichkante oder ein herumliegendes Kabel, ist ein Sturz schnell passiert. Geht er mit einem Knochenbruch einher, führt das zu Mobilitätseinschränkungen und teils sogar zu sozialer Isolation.

5 Tipps für gesunde Augen

Gesund ernähren. Vitamine und der Farbstoff Lutein reichern sich in der Netzhaut an und schützen diese wie eine innere Sonnenbrille vor UV-Schäden.

Nicht rauchen. Denn Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an der Altersbedingten Makulade- generation oder einem Grauen Star zu erkranken.

Frische Luft und schweifender Blick. Wer viel am Schreibtisch und PC sitzt, dem droht das Office Eye  Syndrom. Die Folge sind trockene, gereizte Augen.

Smartphone-Nutzung einschränken. Ständiges Konzentrieren auf die Nähe fördert die Entwicklung der Kurzsichtigkeit.

Sonnenbrille auch für die Kleinen. Vor allem bei hoher UV-Bestrahlung am Meer oder im Gebirge sollten auch Kleinkinder zum Schutz ihrer Netzhaut eine Sonnenbrille tragen.

Erstellt: 26.06.2024 07:00 Uhr

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