Ernährung Zitrusfrüchte im Visier

Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Etwa 20 bis 25 Prozent der Menschen in der Schweiz leiden mindestens einmal im Leben unter einer behandlungsbedürftigen Depression. Dass Lebensmittel sich ganz unterschiedlich auf die Seelenlage auswirken können, ist nichts Neues. Erstmalig konnte allerdings der Zusammenhang zwischen dem Verzehr einer bestimmten Obstsorte und einem Darmbakterium nachgewiesen werden.
Einfluss auf Neurotransmitter
«Wir fanden heraus, dass der Verzehr einer mittelgrossen Orange pro Tag das Risiko, an Depressionen zu erkranken, um etwa 20 Prozent senken kann», berichtet Raaj Mehta, Dozent für Medizin an der Harvard Medical School und Arzt am Massachusetts General Hospital, in der «Harvard Gazette». Dieser Effekt scheine spezifisch auf den regelmässigen Konsum von Zitrusfrüchten zuzutreffen, der sich ausserdem auf die Darmflora auswirkt. Genauer gesagt geht es um das Bakterium Faecalibacterium prausnitzii, das entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und durch den Konsum von Zitrusfrüchten gefördert wird. Dieses Bakterium beeinflusst nämlich die Produktion der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin. «Diese Neurotransmitter regulieren, wie Nahrung durch den Verdauungstrakt wandert, können aber auch ins Gehirn gelangen, wo sie die Stimmung heben», erläutert der Studienautor. Weitere Untersuchungen seien nun nötig, um gezielte Ernährungsempfehlungen aussprechen oder probiotische Therapien zur Prävention und Behandlung von Depressionen empfehlen zu können.
Erstellt: 19.05.2025 07:00 Uhr
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