Multiple Sklerose Ist ein Virus die Ursache?

Zittern, Hautkribbeln, taube Gliedmassen, Gang- und Sehstörungen – dies sind mögliche Symptome einer Multiplen Sklerose (MS), einer chronisch-entzündlichen Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst. Von der nicht heilbaren Erkrankung, die Betroffene in unterschiedlicher Weise motorisch, kognitiv und psychisch beeinträchtigt, sind in der Schweiz über 15’000 Menschen betroffen – vor allem Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Heute ist bekannt, dass es rund 200 Risikogene für die in Schüben verlaufende Krankheit gibt. Es spielen aber immer auch Umweltfaktoren eine Rolle. Dafür spricht auch die in den letzten Jahrzehnten steigende Zahl an MS-Betroffenen, weltweit sowie in der Schweiz.
Grundstein für weitere Forschung
In Verdacht stehen unter anderem Darmbakterien, ein Vitamin-D-Mangel und eine frühe Infektion mit dem weitverbreiteten Epstein-Barr-Virus (EBV), welches zu den Herpesviren gehört und bei über der Hälfte der im jugendlichen Alter Infizierten zum Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers führt. Nun konnten Wissenschaftler der US-Universität Stanford den Verdacht durch die Analyse von Blutproben von über zehn Millionen Militärangestellten über 20 Jahre hinweg erhärten. Das Ergebnis: 801 Personen erkrankten irgendwann an MS. Bis auf eine Person hatten alle zu diesem Zeitpunkt EBV-Antikörper.
Was bedeutet das?
Wenn EBV eine Voraussetzung für MS ist, dann liesse sich laut Forscherteam etwa durch eine vorbeugende Impfung gegen das EBV auch MS vermeiden. Weitere Forschungen sind jedoch nötig und die Entwicklung eines sicheren Impfstoffs ist äußerst zeitintensiv.
Erstellt: 03.02.2025 07:00 Uhr
Paid Post
Dieses Portal bietet sich nicht für eine Selbstdiagnose an. Bei Symptomen kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Die Beiträge werden von der Redaktion von Xmediasolutions erstellt und nicht von Medizinern. Die Redaktion von Tages-Anzeiger und Tamedia/RX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.