HPV Ein langjähriger Begleiter mit unangenehmen Folgen - die HPV-Infektion

Dr. Alina Staikov ist die Leiterin von gynpoint, Praxis für Frauengesundheit, und gerade jetzt im Januar, anlässlich des Monats der Sensibilisierung für Gebärmutterhalskrebs, hat sie und ihr Spezialistenteam eine Kampagne zur Aufklärung und Prävention von HPV-Infektionen gestartet.

Gynpoint, die Praxis für Frauengesundheit

Im Gespräch mit ihr und ihren Kollegen erfahren wir mehr darüber, warum es so wichtig ist, mehr darüber zu wissen.

"Die HPV-Infektion (verursacht durch das humane Papillomavirus) ist die häufigste sexuell übertragbare Infektion. Mehr als 80 % der Menschen im geschlechtsreifen Alter sind infiziert. Unter den mehr als 100 Typen von HPV-Viren gibt es solche, die als Hochrisiko-Viren gelten und nach Jahren anhaltender Infektion einen hohen Prozentsatz atypischer Gewebeveränderungen und Krebs verursachen können. Es ist erwiesen, dass bis zu 99 % der Fälle von Gebärmutterhalskrebs HPV-DNA (genetisches Material des Virus) aufweisen", sagt Dr. Alina Staikov. "Unsere Aufgabe als Gynäkologen und Ärzte ist es, über die Infektion und ihre Folgen zu informieren, aber vor allem die Prävention mit mehr Wissen in der Gesellschaft und insbesondere bei jungen Menschen zu beleuchten. Hier geht es um Sicherheit im Sexualleben und um regelmässige Vorsorgeuntersuchungen. Ein wichtiges Instrument, insbesondere gegen HPV, ist seit Jahren die HPV-Impfung. Gegen die meisten anderen Geschlechtskrankheiten haben wir dagegen kein solches Instrument, und das ist ein klarer Vorteil.
 

"Die HPV-Infektion (verursacht durch das humane Papillomavirus) ist die häufigste sexuell übertragbare Infektion."

Dr. Jessica Gericke, Ärztin bei gynpoint, beantwortet, warum die Vorsorgeuntersuchungen so wichtig sind. "In der Schweiz wird empfohlen, ab dem 21. Lebensjahr mit der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge zu beginnen, unabhängig davon, ob bereits sexuelle Aktivität oder andere Risikofaktoren vorliegen. Bei der Untersuchung wird ein zytologischer Abstrich (sogenannter PAP-Abstrich) aus der sogenannten Transformationszone des Gebärmutterhalses entnommen." Im weiteren Verlauf des Gesprächs erfahren wir, dass Auffälligkeiten im zytologischen Abstrich häufig gefunden werden und in der Regel keinen Grund zur Sorge darstellen. Die Folgen davon sind die Wiederholung des Abstrichs, die HPV-Typisierung (genaue Bestimmung des Virustyps) und die Kolposkopie (genaue Inspektion des sichtbaren Teils des Gebärmutterhalses mit Hilfe von Hilfslösungen unter einer speziellen Kolposkopietechnik). Es gibt jedoch auch solche, die zu entsprechenden Konsequenzen führen. Bei einigen Zellveränderungen, die atypische Anzeichen und Vorstufen von Krebs aufweisen, werden nach festgelegten Richtlinien entsprechende engmaschige Kontrollen, Abklärungen und Therapien durchgeführt.

Durch die regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen und Kontrollen der festgestellten Auffälligkeiten können diese Veränderungen frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden, um schwerwiegende Fälle, auch solche, die bereits Gebärmutterhalskrebs entwickelt haben, zu vermeiden.

Dr. Kathrin Kern, Ärztin bei gynpoint, erläutert die Bedeutung der Impfung. "Die Impfung bietet einen guten Schutz vor einer Infektion mit den häufigsten und aggressivsten humanen Papillomviren und möglichen schweren Folgeerkrankungen. Da HPV auch seltenere und andere Krebsarten als Gebärmutterhalskrebs und Genitalwarzen verursacht, wird die Impfung auch für Jungen und junge Männer empfohlen. Geimpfte Männer können die HPV-Typen nicht weiter verbreiten, da sie selbst vor einer Infektion geschützt sind. Idealerweise sollte die Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität, d.h. vor dem Kontakt mit HPV, abgeschlossen sein. Das BAG empfiehlt die frühzeitige Impfung von Mädchen und auch von Jungen."

Seit 2019 ist ein 9-valenter Impfstoff auf dem Markt, der 7 hochriskante krebserregende HPV-Typen und 2 Typen, die am häufigsten Kondylome verursachen, abdeckt und damit noch wirksamer ist als bisherige Impfstoffe.

 

"In der Schweiz wird empfohlen, ab dem 21. Lebensjahr mit der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge zu beginnen"

"Mit dem Projekt "HPV Shield / HPV Aufklärung" wollen wir vor allem die jüngere Generation erreichen", sagt Dr. Alina Staikov. "Die Idee, einem Musiker ein Lied als Symbol für das Projekt zu widmen, war sehr entgegenkommend. In der Zwischenzeit haben wir mit dem Team eine Informations-Website erstellt, die in verdaulicher Form und altersgerecht Informationen über das Projekt und vorallen über die HPV-Infektion an die Jüngeren weitergeben kann. Wir haben auch multimedia Handgriffe eingesetzt, um "besser verstanden zu werden". Zusammen mit einem erweiterten Team von Musikern, Audio- und Videoexperten, Webdesignern und Illustratoren sowie anderen Sympathisanten und Unterstützern des Projekts ist ein Gemeinschaftswerk mit grosser humanitärer Wirkung entstanden."

In den letzten Januartagen werden Frau Dr. Staikov und ihr Team Broschüren zum Projekt und angefertigten Pins mit Elektra (der Superheldin, der Lichtgebenden (aus der griechischen Mythologie) und dem Bernstein als Symbol für Optimismus und Lebensfreude, dem Symbol des Projekts) an Schulen im Kanton Zürich verschicken.

Das Team ist bereit, mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen und ist sich sicher, dass dieses Projekt die Begeisterung für die eigene Gesundheit, aber vor allem auch die Eigenverantwortung dafür wecken kann! Das Projekt startet im Januar, wird aber noch lange nicht zu Ende sein, denn es soll immer wieder ins Gespräch kommen!

Erstellt: 30.01.2023 07:00 Uhr

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