Schwangerschaft Müdigkeit richtig deuten

Gähn! Müdigkeit kennen Schwangere nur allzu gut, ordnen sie jedoch oft falsch ein. Dahinter kann nämlich auch ein zu behandelnder Eisenmangel stecken.

Müdigkeit richtig deuten
«Ein Eisenmangel kann dem ungeborenen Kind schaden»

Fakt ist: Mit einem Eisenmangel in der Schwangerschaft ist nicht zu spassen. Bei der werdenden Mutter kann er mit der notwendigkeit von Bluttransfusionen und Blutungen nach der Geburt verbunden sein; beim Kind kann es durch die Unterversorgung zu geringem Geburtsgewicht, einer Verzögerung im Wachstum, Frühgeburten und langfristige kognitive Defizite kommen. Auf diese Gefahren weist Dr. Ann Malinowski von der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie der University of Toronto in der Juli-Ausgabe des Canadian Medical Association Journal hin. Das Problem dabei sei, dass Betroffene Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, Schwindel, verminderte Ausdauer, Haarverlust und eine subjektiv empfundene Kurzatmigkeit (Dyspnoe) als typische Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft abtun. Ein Eisenmangel als mögliche Ursache für die Beschwerden bleibt dadurch unbehandelt.

Werte Routinemässig prüfen lassen

Daher lautet der Rat der kanadischen Medizinerin: Schwangere sollten zu Beginn und in der 28. Schwangerschaftswoche das Ferritin (Eisen) und den Hb-Wert bestimmen lassen. Ein Ferritin-Wert unter 30 μg/l kennzeichnet einen Eisenmangel, bei Hb-Werten unter 11 g/dl liegt eine Schwangerschaftsanämie vor. Bei diagnostiziertem Eisenmangel sei die Gabe des Mineralstoffes in Form von oralen Präparaten die beste Wahl. Parenterales Eisen ist ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sicher und effektiv, so die Expertin. Mit parenteral ist die Eisenzufuhr direkt ins Blut, mittels Infusion gemeint. Auch bei Nichtverträglichkeit der oralen Therapie sei dies eine Option. Fazit: Eisen ist lebensnotwendig, daher sollte ein Defizit stets vermieden, die Werte bei auf- fälligen Symptomen kontrolliert und ein Mangel umgehend behandelt werden.

Erstellt: 11.12.2023 07:00 Uhr

Paid Post

Dieses Portal bietet sich nicht für eine Selbstdiagnose an. Bei Symptomen kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Die Beiträge werden von der Redaktion von Xmediasolutions erstellt und nicht von Medizinern. Die Redaktion von Tages-Anzeiger und Tamedia/RX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.