Venenthrombose Beinvenenthrombose

Bei einer Venenthrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in einer Vene, meist im Bein. Kleine Thrombosen bleiben oft unbemerkt und sind ungefährlich, da sie sich von selbst wieder auflösen. Grössere Gerinnsel behindern den Blutfluss und verursachen Schmerzen und Schwellungen.

Beinvenenthrombose

Allgemeine Informationen

Bei einer Venenthrombose bildet sich, wie der Name schon verrät, in einer Vene ein Blutgerinnsel (Thrombus). Meist handelt es sich bei einer Venenthrombose um eine Beinvenenthrombose, denn sie ist die häufigste aller Thromboseformen. Bei einer Thrombose entsteht in venösen oder arteriellen Blutgefäss ein Gerinnsel (Thrombus) und verengt oder verstopft das Gefäss. Thrombosen bilden sich am häufigsten in den Venen und in diesem Fall in den Venen der unteren Körperhälfte (tiefe Beinvenen, nicht selten auch Beckenvenen).

Es wird zwischen einer oberflächlichen und tiefen Beinvenenthrombose unterschieden. Die oberflächliche Beinvenenthrombose (OVT) wird auch als Thrombophlebitis und die tiefe Venenthrombose (TVT) als Phlebothrombose bezeichnet. Bei einer Venenthrombose bildet sich in einer Beinvene ein Blutgerinnsel, was zu Schmerzen und einer Schwellung führt. Es besteht die Gefahr, dass das Blutgerinnsel mit dem Blutstrom bis in die Lunge geschwemmt wird und dort eine Lungenembolie verursacht. Erkrankungen wie Herzschwäche, stark ausgeprägte Krampfadern, Krebskrankheiten, Verletzungen der Beine oder lange Bettlägerigkeit können Venenthrombosen auslösen. Durch blutverdünnende Medikamente wird versucht, dem entgegenzuwirken.

Risikofaktoren

Bei der Beurteilung der Risikofaktoren für die Entstehung einer Venenthrombose wird zwischen angeborenen und erworbenen personenbezogenen Faktoren unterschieden. Risikofaktoren wie Übergewicht, Flüssigkeitsmangel, Rauchen oder Alkohol können weitestgehend reduziert werden. Die Gefahr einer Thrombose ist immer dann besonders hoch, wenn sich das Blut in den Beinen staut, was bettlägerige Patienten oder Menschen mit einem Druck- oder Gipsverband betrifft. Lähmungen mit Ausfall der sogenannten Wadenmuskelpumpe können die Entstehung einer Thrombose ebenfalls begünstigen. Auch langes Sitzen und allgemeiner Bewegungsmangel erhöhen die Thrombosegefahr.

Erkrankungen wie ein Hirnschlag, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz (Herzschwäche), stark ausgeprägte Krampfadern, Krebskrankheiten oder Verletzungen der Beine sind Risikofaktoren für eine Venenthrombose.

Bewegung wie Joggen, Nordic Walking oder Spazierengehen wirkt Venenthrombose entgegen, denn es sorgt für eine optimale Blutzirkulation. Wer zum Beispiel aus beruflichen Gründen lange stehen oder sitzen muss, sollte sich regelmässig bewegen, um so die Blutzirkulation anzuregen.  Kompressionsstrümpfe können ebenfalls das Thromboserisiko deutlich verringern.

Mögliche Symptome

Es gibt Venenthrombosen, die stumm und damit ohne fühlbare Beschwerden oder Symptome ablaufen. Ausgeprägte Thrombosen verursachen jedoch Schmerzen, die als ziehend oder krampfartig beschrieben werden. Zusätzlich kommt es zu Schwere- und Spannungsgefühle im betroffenen Bein. Oft schwillt das Bein vor allem im Bereich des Knöchels und des Unterschenkels an und fühlt sich überwärmt an. Manchmal verfärbt sich die Haut bläulich oder rot oder erscheint glänzend. Bei einer Beinvenenthrombose treten in manchen Fällen die Venen am Schienbein hervor, da sich das Blut in die angrenzenden Venen zurückstaut. Es können  auch Schmerzen oder ein Spannungsgefühl in der Kniekehle oder Leiste, Schwellung und Überwärmung des Beins und Fieber auftreten.

Da nicht immer typische Symptome vorhanden sind, ist eine akute Venenthrombose für den Laien schwer zu erkennen. Bei plötzlichen Schmerzen oder Spannungsgefühlen im Bein ergibt es daher Sinn, zeitnah eine Ärztin bzw. einen Arzt aufzusuchen. Das betroffene Bein sollte bis zum Arztbesuch hochgelagert und möglichst wenig bewegt werden.

Diagnose

Am Anfang erfolgt eine genaue Anamneseerhebung (Befragung der Patientinnen und Patienten), dann begutachtet de Ärztin bzw. der Arzt das betroffene Bein und tastet es ab. Vermutet die Ärztin bzw. der Arzt nach der Anamnese und nach körperlicher Untersuchung der Patientinnen und Patienten eine Venenthrombose, sind umgehend weiterführende Untersuchungen notwendig.

Häufig kommt die Ultraschalluntersuchung (Duplex-Sonografie) als Erstes zum Einsatz, denn sie ist im Gegensatz zur Röntgenuntersuchung (Phlebografie mit Kontrastmitteln) für die Patientinnen und Patienten nicht belastend. Durch die Ultraschalluntersuchung können die Venen und eventuell vorhandene Blutgerinnsel direkt dargestellt werden. In diesem Zusammenhang erfolgt in der Regel auch eine Kompressionssonografie. Dabei wird mit der Ultraschallsonde die thromboseverdächtige Vene zusammengedrückt. Bei diesen Verfahren kann der Blutfluss in den verschiedenen Venenabschnitten festgestellt werden.

Sollte diese Untersuchung noch keine sichere Diagnose bringen, erfolgen weitere Massnahmen. Bei dem Verdacht einer tiefen Venenthrombose wird eine Blutentnahme für eine D-Dimer-Wertbestimmung durchgeführt. Weitere bildgebende Verfahren bei der Thrombosediagnostik sind die Echokardiographie‎, spezielle Röntgenuntersuchungen‎, Computertomographie‎ (CT), und Magnetresonanztomographie‎ (MRT).

Behandlung, Therapie

Jede Thromboembolie, auch die Venenthrombosen muss schnellstmöglich behandelt werden. Ist die Diagnose gestellt, bekommen Betroffene meist ein Medikament verabreicht, das das Blutgerinnsel auflöst (Thrombolytikum). Normalerweise dauert diese Behandlung mehrere Tage bis zu einer Woche und erfolgt im Krankenhaus oder auch ambulant ohne Krankenhausaufenthalt. Die Therapie kann in einigen Fällen auch durch das Anlegen eines Kompressionsverbandes oder -strumpfes erfolgen. Unter speziellen Voraussetzungen ist eine operative Entfernung des Blutgerinnsels mit speziellen Kathetern notwendig. Nach der Behandlung müssen häufig weitere gerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden, um ein erneutes Blutgerinnsel zu verhindern. Gängige Medikamente sind sogenannte Vitamin-K-Antagonisten oder Cumarine in Tablettenform. Die Wirkung der Arzneimittel muss regelmässig durch einen Bluttest bei der Ärztin bzw. beim Arzt kontrolliert werden. Zusätzlich empfehlen die Ärztinnen bzw. Ärzte, Kompressionsstrümpfe zu tragen, um einen Rückfall zu vermeiden.

Erstellt: 25.06.2021 07:00 Uhr

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