Generalisierte Angststörung GAS

Bei einer generalisierten Angststörung machen sich die Betroffenen ständig und über alles Mögliche Sorgen. Es scheint, als hätten sie die negativen Gedanken nicht mehr unter Kontrolle. Die häufigsten Befürchtungen beziehen sich dabei auf das Wohlbefinden der Familie, auf die Arbeit, die finanzielle Lage oder die Gesundheit, aber auch kleinere Begebenheiten können Ängste auslösen.

GAS

Allgemeine Informationen

Bei einer generalisierten Angststörung, kurz GAS können die Betroffenen ihre Angst nicht konkret bestimmen. Vielmehr sind es viele verschiedene Bedrohungen, die (vermeintlich) überall sind. So haben Betroffene zum Beispiel Angst vor Krankheiten, Unfällen, Zuspätkommen oder davor, Arbeiten nicht bewältigen zu können. Die negativen Gedanken sind ständig im Kopf und Betroffene spielen die befürchteten Szenarien immer wieder durch. Je länger der Prozess dauert, desto stärker werden die Ängste. Mit der Zeit können Ängste in immer mehr Lebensbereiche eindringen. Diese ständige Anspannung wirkt sich nach der Zeit auch auf den Körper aus, weshalb körperliche Beschwerden ebenso zum Erscheinungsbild der Generalisierten Angststörung gehören.

Bei Frauen tritt die Generalisierte Angststörung etwas häufiger auf als bei Männern und beginnt meist im jungen Erwachsenenalter. Sie kann allerdings in jedem Alter, auch bei Kindern und Jugendlichen beginnen.  

Risikofaktoren

Es wird vermutet, dass es eine genetische Grundlage für eine Generalisierte Angststörung gibt. Die Erbanlagen allein lösen jedoch nicht eine Angststörung aus. Es benötigt weitere Umstände, um diese zu entwickeln. Oft sind aktuell belastende Ereignisse wie der Verlust des der Patnerin bzw. des Paterns oder Arbeitslosigkeit der Auslöser für eine Generalisierte Angststörung.

Ein wichtiger Einflussfaktor ist der Erziehungsstil der Eltern. Sind Eltern sehr ängstlich fördern sie entsprechend auch die Ängste bei ihren Kindern. Viele Menschen mit Generalisierter Angststörung haben ausserdem in der Kindheit einen Verlust erlebt wie den Tod eines Elternteils. Auch Missbrauch und Vernachlässigung können eine Angststörung begünstigen.

Mögliche Symptome

Menschen mit einer Generalisierten Angststörung können ihre Sorgen nicht kontrollieren. Die Sorgen verfolgen die Betroffenen die meiste Zeit des Tages und schränken ihre Lebensqualität stark ein. Diese Sorgen nehmen bei der Generalisierten Angststörung irgendwann so überhand, dass die Betroffenen Angst vor den Sorgen selbst entwickeln. Man spricht dann von sogenannten Meta-Sorgen. Diese Ängste betreffen in der Regel drei oder mehr Lebensbereiche wie die Arbeit, Familie und Finanzen und dauern über mindestens sechs Monate an. Eine Beispielssituation ist die folgende: Der Ehemann ist nicht zur vereinbarten Zeit zu Hause. Betroffene haben dann direkt die Angst, dass die Person zum Beispiel einen Autounfall hatte.

Nach der Zeit treffen auch Symptome wie Ruhelosigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf, Reizbarkeit, Schwitzen, erhöhte Muskelspannung und Schlafstörungen auf.

Diagnose

Menschen mit einer Generalisierten Angststörung wenden sich meist wegen körperlicher Beschwerden wie zum Beispiel Schlafstörungen, Kopf- oder Bauchschmerzen an Allgemeinmedizinerinnnen und Allgemeinmediziner. Dabei ist oft nicht die Angst das Hauptthema, sondern die körperlichen Beschwerden, weshalb die Angststörung erst spät entdeckt wird. Zum Ausschluss organischer Ursachen wird häufig eine körperliche Untersuchung und eine Blutabnahme durchgeführt. Ähnliche Symptome wie bei einer Generalisierten Angststörung können beispielsweise auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten. In der Regel überweisen Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner Betroffene an Psychologinnen und Psychologen. Diese können mithilfe von speziellen Fragebögen eine genaue Diagnose feststellen. Zudem wird nach Symptomen wie Herzklopfen oder erhöhte Herzfrequenz, Schweissausbrüchen, Zittern, Mundtrockenheit, Atembeschwerden, Beklemmungsgefühlen, Nausea (Übelkeit) oder Missempfindungen im Bauchraum (z. B. Kribbeln im Magen) gefragt.

Behandlung, Therapie

Selten verschwindet eine generalisierte Angststörung von allein. Vielmehr verfestigen sich die ständigen Ängste und werden zum ständigen Begleiter. Daher sollten Betroffene eine Therapie machen, um ihre Angstsymptome zu erkennen und zu reduzieren. In der Regel wird bei einer Generalisierte Angststörung eine Psychotherapie und/oder Medikamente empfohlen. Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) oder eine Psychodynamische Therapie sind zum Beispiel geeignet.

Zur medikamentösen Behandlung werden beispielsweise Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Escitalopram oder auch Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, (SNRI) wie Venlafaxin oder Duloxetin eingesetzt. Die Wirkung tritt meist erst ein paar Wochen nach Beginn der Medikamententherapie ein. Zusätzlich werden oft Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung empfohlen.

Erstellt: 09.11.2021 07:00 Uhr

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