Brustkrebs Ein Blind Date der besonderen Art

In der Schweiz erkranken jährlich etwa 6’000 Frauen neu an Brustkrebs. Früherkennung ist wichtig, doch ist der nutzen der Mammografie umstritten. warum das so ist und welche neue Methode im Kommen ist.

Ein Blind Date der besonderen Art
Früh erkannt, steht die Prognose gut.

Ob bei der jährlichen Routineuntersuchung bei Gynäkologen oder durch selbstständiges Abtasten zu Hause: Brüste sollten regelmässig unter die Lupe genommen werden, um etwaige Veränderungen im Brustgewebe festzustellen. Frauen ab 50 Jahren rät unter anderem die Krebsliga Schweiz zu einer Röntgenuntersuchung der Brüste (Mammografie), um einen Tumor möglichst früh zu entdecken und somit die Erfolgsaussichten der Behandlung zu verbessern. Im Frühstadium liegen die Heilungschancen bei etwa 80 Prozent. Doch Studien zeigen dass die Fehlerquote der meist als unangenehm oder schmerzhaft empfundenen Untersuchung hoch ist und manchmal Vorstufen diagnostiziert werden, die nicht krankhaft sind, aber dennoch als Krebs behandelt werden. Dem Vorteil der Methode als beste Untersuchung zur Feststellung eines krankhaften Befundes stehen Überdiagnosen und falsch-positive Befunde gegenüber. Einige Experten raten daher nur Frauen mit einem erhöhten Risiko zur Röntgenuntersuchung.

Taktile Diagnostik als Ergänzung

Einen ganz neuen Weg zur frühen Erkennung von Brustkrebs schlägt das deutsche Projekt «Discovering Hands®» ein: Das gemeinnützige Sozialunternehmen bildet blinde und sehbehinderte Frauen zu sogenannten Medizinisch-Taktilen Untersucherinnen (MTUs) aus. Sie verfügen aufgrund ihrer Einschränkung beim Sehsinn über einen ausserordentlich guten Tastsinn, der sie bereits kleinste Gewebeveränderungen aufspüren lässt. Während ein Arzt bei einer Grösse ab etwa einem Zentimeter fündig wird, erstasten MTUs Tumoren in der Grösse ab sechs Millimeter. Insgesamt entdecken sie rund 30 Prozent mehr Gewebeveränderungen. Die sogenannte Taktilographie ist nicht dazu gedacht, die Mammografie zu ersetzen, vielmehr bildet sie eine Ergänzung zur Brustkrebsfrüherkennung. In der Schweiz laufen derzeit zwei Pilotprojekte, mit dem Ziel, die Methode auch hierzulande einzuführen.

Erstellt: 21.10.2023 07:00 Uhr

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