Atemwegserkrankungen Wenn das Atmen schwerfällt
Auf einer saftigen Almwiese mit Blick ins Tal die frische Bergluft tief einatmen: Für viele Menschen strömt. Klar ist atmen noch viel mehr: ohne eingeatmete Luft kein Leben. Kaum zu glauben: Rund 20’000 Atemzüge nehmen wir jeden Tag und atmen dabei bis zu 12’000 Liter Luft ein.
Von der Nase bis in die Lungenbläschen
Grundsätzlich lassen sich die Atemwege in die oberen und unteren einteilen. Während zu den oberen Atemwegen Nase, Mund- und Rachenraum sowie der Kehlkopf als Grenzpunkt zählen, bestehen die daran anschliessenden unteren Atemwege aus Luftröhre, Bronchien und Lunge. Das Besondere: Sämtliche Atmungsorgane verfügen über Schleimhäute. Entzünden sich diese – sei es durch den Einfall von Viren oder Bakterien –, kann dies der Auslöser für eine Atemwegserkrankung sein. Wie die Atmungsorgane selbst, so werden auch die Krankheiten nach dem Ort des Geschehens unterteilt. Typische Vertreter der Erkrankungen der oberen Atemwege sind Schnupfen, eine Rachen- oder Mandelentzündung, die sehr häufig mit Halsschmerzen einhergeht, sowie eine Sinusitis.
Verstopfte Nase
Problem: Ist die Nasennebenhöhlenentzündung akut, kann sich daraus unter bestimmten Bedingungen, etwa wenn das Immunsystem geschwächt ist, eine chronische Form entwickeln. Anzeichen sind oftmals eine einseitig behinderte Nasenatmung, genauso wie eine Riechstörung – insbesondere dann, wenn gleichzeitig Nasenpolypen vorliegen. Um diesen Beschwerden entgegenzuwirken, ist unter anderem eine Stärkung des Immunsystems wichtig. Zur Vorbeugung von Erkältungen raten Ärzte, sich zuckerarm und vitaminreich zu ernähren. Wer zu viele Kohlenhydrate isst, erhöht allgemein das Risiko für Entzündungen und schwächt seine Abwehr. Stattdessen ist es besser, das Immunsystem mit viel Gemüse und probiotischen Bakterien zu stärken. Hierzu zählen etwa Joghurt, Dickmilch, Kefir oder Sauerkrautsaft.
Asthma Bronchiale: Symptome und Therapie
Aber auch Krankheiten der unteren Atemwege machen vielen Menschen zu schaffen: Ob Bronchitis, Lungenentzündung oder Asthma, worunter rund 4,8 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden. Mit 4,2 Prozent gegenüberüber 5,3 Prozent sind Männer etwas weniger häufig von asthmatischen Beschwerden betroffen als Frauen. Typische Symptome dieser chronischen entzündlichen Atemwegserkrankung, die oft bereits im Kindesalter beginnt, sind Pfeifen beim Ausatmen, Husten sowie Beklemmung in der Brust und Atemnot. Asthma bronchiale, das in der Regel anfallartig auftritt, lässt sich in eine allergische und nichtallergische Form unterteilen. Bei allergischem Asthma reagiert der Körper etwa auf Tierhaare, Schimmel oder Pollen. Anders bei der nicht-allergischen Form, welche durch Atemwegsinfekte, körperliche Anstrengung oder kalte Luft getriggert werden kann. Zwar lässt sich Asthma bislang noch nicht heilen, jedoch können Betroffene dank verbesserter Medikamente gut damit leben. Sollte es zu einem Asthma-Anfall kommen, stehen bestimmte Sprays zur Verfügung, welche in der Lage sind, die Bronchien sofort zu erweitern und damit die Beschwer- den rasch zu lindern. Andere Medikamente helfen wiederum, die Entzündung in den Bronchien zu hemmen.
Höhen Therapie hat positiven Effekt
Doch Asthmatiker können noch einiges mehr tun. Beispiel Höhentherapie: Wie nachhaltig positiv sich diese auswirken kann, hat ein Wissenschaftsteam im Luftkurort Davos untersucht. In der Studie haben die Forscher 26 Menschen mit drei unterschiedlichen Formen von Asthma bronchiale, die aufgrund ihrer Erkrankung in der ansässigen Lungenklinik behandelt wurden, über 21 Tage hinweg untersucht. Ergebnis der im August 2020 veröffentlichten Untersuchung: Bei allen Patienten verbesserten sich im Laufe der Reha in grosser Höhe die klinischen Parameter wie die Lungenfunktion und der sogenannte FeNO-Test, der den Entzündungsstatus der Bronchien ermittelt, deutlich. Nicht nur die Asthma-Symptome gingen zurück, auch ergab die Auswertung der Blutproben sogar auf molekularer Ebene positive Auswirkungen der Höhentherapie – gute Nachrichten für alle Asthmatiker, schliesslich sind die nächsten Berge vielerorts direkt in Sichtweite.
Erstellt: 25.02.2024 07:00 Uhr
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