Blasenentzündung Hilfe ohne Antibiotika?

Ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterleib? Hinter diesen Beschwerden steckt meist eine Blasenentzündung. Was hilft gegen die unangenehmen Symptome?

Hilfe ohne Antibiotika?
Im Fokus bei Blasenentzündungen: die für eine gesunde Darmflora essentiellen Escherichia coli- Bakterien.

Im Fokus bei Blasenentzündungen: die für eine gesunde Darmflora essentiellen Escherichia coli- Bakterien. Sie sind für rund vier Fünftel der Harnwegsinfektionen verantwortlich. Die Keime gelangen in der Regel von Aussen über die Harnröhre in die Blase und lösen dort eine Entzündung und Reizung der Blasenwand aus. Harnwegsinfektionen können in jedem Alter auftreten. Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer. Das liegt unter anderem daran, dass beim weiblichen Geschlecht Harnröhren- und Darmausgang dichter beieinander liegen. Hinzu kommen hormonelle Veränderungen etwa während der Schwangerschaft und der Menstruation, die zu geweiteten Harnwegen führen, sodass Keime leichter in die Harnröhre eindringen können.

Komplikationen möglich

Nach einer Woche ist eine Blasenentzündung, im Fachjargon Zystitis genannt, bei etwa der Hälfte der Betroffenen wieder verschwunden. Hier gilt die Devise: Je zügiger behandelt, desto harmloser ist in der Regel ihr Verlauf. Unterstützend sollte pro Tag zwei bis drei Liter getrunken werden – am besten Nieren- und Blasentees. Wärme hilft, die Schmerzen zu linden. Bei starken Beschwerden, Fieber oder länger als drei Tage anhaltenden Symptomen, ist ein Arztbesuch angeraten. Bleibt eine Zystitis unbehandelt, kann die Entzündung über die Harnleiter aufsteigen und die Nieren befallen – Nierenbeckenentzündung respektive bleibende Nierenschäden sind möglich. Bei Schwangeren können vorzeitige Wehen und damit eine Früh- oder Fehlgeburt ausgelöst werden.

Alternative zu Antibiotikum

Eine schnelle Heilung verspricht bei hartnäckigen oder komplizierten bakteriellen Blasenentzündungen ein Antibiotikum. Doch Vorsicht: Werden Antibiotika, die mit Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Hautreizungen verbunden sein können, zu vorschnell und häufig eingesetzt, können die Bakterien dagegen resistent werden und verlieren ihre Wirkung. Pflanzliche Mittel sowie die Einnahme von Mannose, ein bestimmter Zucker, können durch ihre keimhemmende, entzündungshemmende oder harntreibende Wirkung die Dauer einer akuten Blasenentzündung in vielen Fällen ebenso verkürzen – und auch einer erneuten Infektion vorbeugen.

Erstellt: 27.07.2023 07:00 Uhr

Paid Post

Dieses Portal bietet sich nicht für eine Selbstdiagnose an. Bei Symptomen kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Die Beiträge werden von der Redaktion von Xmediasolutions erstellt und nicht von Medizinern. Die Redaktion von Tages-Anzeiger und Tamedia/RX Group haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte.