Brustkrebs Mammakarzinom

Diagnose Brustkrebs – das ist heute leider keine Seltenheit mehr. Die Krebserkrankung betrifft vor allem Frauen und ist zu einer richtigen Volkskrankheit geworden. Auch Mammakarzinom, Carcinoma mammae oder kurz Mamma-Ca genannt, ist Brustkrebs eine bösartige Geschwulst in der Brust bzw. ein bösartiger Tumor der Brust.

Mammakarzinom

Allgemeine Informationen

Mit 30,5 Prozent ist Brustkrebs laut Krebsgesellschaft die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in allen Staaten der industrialisierten Welt. Damit hat sich die Zahl seit den 1980er auf das Doppelte vermehrt. Aktuell werden jährlich knapp 69.000 Frauen mit Brustkrebs diagnostiziert und weitere 6.500 haben eine Vorstufe von Brustkrebs. Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, was nicht bedeutet, dass sie auch daran stirbt. Trotz steigender Neuerkrankung sinkt die Zahl der Sterbefälle kontinuierlich. Das liegt daran, dass Brustkrebs erfolgreicher behandelbar ist als früher, was mit gezielteren und oft weniger belastenden Methoden zusammenhängt. Die Heilungsrate ist insbesondere in den letzten 10 Jahren durch eine verbesserte Früherkennung, neue Therapiekonzepte (operativ, strahlentherapeutisch und medikamentös) und die interdisziplinäre Betreuung gestiegen.

Was viele nicht wissen, auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Das passiert jedoch sehr selten.

Risikofaktoren

Da knapp 99 Prozent aller Brustkrebs-Patientinnen und -Patienten weiblich sind, ist das Geschlecht ein ausschlaggebender Faktor. Zwar können auch Männer an Brustkrebs erkranken, doch das passiert sehr selten. Zusätzlich steigt das Brustkrebs-Risiko bei Frauen mit dem Alter an und sinkt ab 75 Jahren wieder leicht.

Brustkrebs scheint ausserdem abhängig von weiblichen Geschlechtshormonen zu wachsen und somit beeinflussen verschiedene hormonelle Faktoren das Risiko. Die Wahrscheinlichkeit für ein Mammakarzinom steigt, je länger eine Frau jeden Monat den zyklischen Schwankungen des Östrogen- und Progesteronspiegels ausgesetzt ist. Frauen, die sehr früh ihre erste Regelblutung (< 11 Jahren) bekommen haben und erst sehr spät in die Wechseljahre (> 54 Jahren) gekommen sind, haben ein besonders hohes Risiko einer Erkrankung.

Zusätzlich beeinflussen die Schwangerschaft und die Stillzeit das Brustkrebsrisiko. Häufige Schwangerschaften und lange Stillzeiten senken die Gefahr, eine späte Schwangerschaft erhöhen das Brustkrebsrisiko etwas. Auch künstliche Hormone haben einen Einfluss auf das Brustkrebsrisiko. Die Pille, insbesondere wenn sie mindestens vier Jahre oder vor dem 20. Lebensjahr eingenommen wird, vergrössert die Gefahr. Ausserdem wird die Wahrscheinlichkeit zu erkranken durch Hormonersatzpräparaten gegen Wechseljahresbeschwerden erhöht., Besonders wenn sie länger als fünf Jahre eingenommen werden und sowohl Östrogene als auch Gestagen enthalten.

Die Lebensweise hat ebenfalls einen Einfluss auf das Risiko, Brustkrebs zu entwickeln. Rauchen ist der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für Krebserkrankungen, auch für Brustkrebs. Besonders riskant ist es, wenn Mädchen schon im Teenageralter anfangen zu rauchen. Die Ernährung und Bewegung spielen ebenfalls eine Rolle. Wer viel tierische Fette isst wie Wurst oder fettes Fleisch, hat in der Regel einen höheren Östrogenspiegel und ist damit gefährdeter als Menschen, die solche Nahrungsmittel vermeiden. Ein Bewegungsmangel wirkt sich ebenfalls negativ auf das Brustkrebs-Risiko aus. Grundsätzlich scheinen übergewichtige Frauen häufiger Brustkrebs zu bekommen als schlanke, denn im Fettgewebe werden Hormone gebildet, die den Östrogenspiegel ansteigen lassen und damit das Brustkrebsrisiko erhöhen. Einen Faktor, den wir hingegen nicht beeinflussen können, ist die genetische Veranlagung. Viele der Patientinnen, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wird, haben andere Brustkrebsfälle in der Familie. Daher scheint es eine genetische Veranlagung für Brustkrebs zu geben. Wenn es in der eigenen Verwandtschaft Brustkrebs- Erkrankungen gibt, sollte dies den Ärztinnen und Ärzten mitgeteilt und eventuell ein Gentest gemacht werden. Das Brustgewebe ist ebenfalls ein Indikator für das Brustkrebsrisiko. Je dichter es ist – also weniger Fettgewebe und mehr Drüsen- und Bindegewebe, desto höher das Risiko. Das liegt daran, dass mehr Brustdrüsengewebe vorhanden ist und dadurch auch mehr Zellen, die entarten können.

Mögliche Symptome

Da es in der Regel keine komplett eindeutigen Alarmzeichen gibt, ist es umso wichtiger, achtsam mit dem eigenen Körper umzugehen, denn dann kann man kleine Veränderungen auch wahrnehmen. Als Frau sollte man sich einmal im Monat sorgfältig die Brust abtasten, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Unnötig beunruhigen sollte man sich aber nicht, denn nicht alle Veränderungen an der Brust bedeuten Krebs. Vor allem bei jungen Frauen bringt jeder Monatszyklus Veränderungen im Brustgewebe mit sich. Bei Frauen vor den Wechseljahren ist der beste Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung der Brust eine Woche nach Beginn der Regelblutung. Zu diesem Zeitpunkt ist das Brustgewebe besonders weich, sodass sich Veränderungen leichter feststellen lassen.

Manche Verhärtungen können auch von selbst wieder verschwinden oder, falls sie bleiben, dennoch gutartig sein. Trotzdem ist es immer gut, neu aufgetretene Verhärtungen oder Knoten in der Brust von der Frauenärztin begutachten zu lassen. Schwellungen in der Achselhöhle unterhalb des Schlüsselbeins oder neben dem Brustbein, Veränderungen der Brustwarze wie etwa ein Einziehen der Brustwarze, klare oder blutige Absonderungen oder Veränderungen der Haut wie Hautrötungen und Entzündungen oder Dellen der Brust können weitere Anzeichen für Brustkrebs sein. Bemerkt man solche Veränderungen, sollte man direkt ärztlichen Rat aufsuchen, denn wer Auffälligkeiten rasch abklärt, hat im Falle einer Diagnose bessere Chancen auf Heilung.

Diagnose

Zwar bemerken wir Veränderungen am eigenen Körper selbst zuerst, dennoch reicht die Selbstuntersuchung nicht aus. Tumore, die wir selbst ertasten können, sind schon recht gross und bei der Mammographie oder auch andere Verfahren können dagegen schon kleinere Gewebeveränderungen festgestellt werden. Daher ist es enorm wichtig, zur regelmässigen Vorsorge zur Frauenärztin oder Frauenarzt  zu gehen. Die Brustkrebsvorsorge hat das Ziel, einen bösartigen Tumor in der Brust möglichst frühzeitig zu entdecken, denn je früher diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Seitdem sich die Vorsorge und damit die Früherkennung bei Brustkrebs etabliert hat, haben sich die Heilungschancen für Brustkrebs deutlich verbessert.

Die Vorsorge besteht aus verschiedenen Untersuchungen und es gibt diverse Methoden, mit deren Hilfe sich ein bösartiger Tumor in der Brust entdecken lässt. Zu den Methoden gehören Brustabtasten, Ultraschalluntersuchung (Sonografie) der Brust sowie eine Mammografie (Brust-Röntgen oder Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT). Je nach Alter und Erkrankungsrisiko empfehlen Ärztinnen und Ärzte verschiedene Untersuchungen der Brustkrebs-Früherkennung. Je nach Alter sollten Sie sich darüber informieren, welche Untersuchungen sinnvoll sind.

Wenn Frauen ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs wie durch erbliche Vorbelastungen haben, ist eine intensivierte und häufigere Brustkrebs-Früherkennung ratsam. Wie die intensivierte Brustkrebsvorsorge aussieht, hängt davon ab, wie alt die Patientin ist und wie stark ihr Brustkrebsrisiko erhöht ist.

Behandlung, Therapie

Bei der Brustkrebstherapie gibt es drei Säulen: Operation, medikamentöse Therapie und die Strahlentherapie. Eine relativ neue Therapie bei Brustkrebs ist die Krebsimmuntherapie. Diese unterschiedlichen Ansätze können einzeln eingesetzt werden oder aufeinander aufbauen. Gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten bestimmt die Patientin die individuell beste und erfolgversprechendste Behandlung.

Im Folgenden werden die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten bei Brustkrebs für Laien erklärt.

Die Operation

Bei einer Operation wird das Tumorgewebe und eventuell befallene Lymphknoten entfernt. Sie zählt zu den lokalen Therapieformen und die Operationstechniken werden immer schonender. Es soll nicht mehr Gewebe entfernt werden, als wirklich notwendig ist. Daher werden neben dem Tumorgewebe zunächst nur die sogenannten Wächterlymphknoten entfernt, um weitere Lymphknoten im Körper erhalten zu können. Der Grossteil aller Tumore kann brusterhaltend operiert werden. Ist der Tumor jedoch sehr gross und bösartig oder es hat eine Ausbildung mehrerer Tumore in verschiedenen Arealen der Brust stattgefunden, muss eine Brustamputation erfolgen.

Die Strahlentherapie

Die Strahlentherapie wirkt bei Brustkrebs nur lokal im Brustgewebe und ermöglicht vielen Patientinnen, statt einer Brustamputation eine brusterhaltende Operation durchzuführen. Durch die Bestrahlung nach der Operation werden verbliebene Tumorzellen zerstört, um somit Rückfallrisiko für Brustkrebs zu verringern.

Medikamentöse Therapie

Häufig ist bei Brustkrebs neben der Operation und Bestrahlung noch eine medikamentöse Therapie mit z.B. (Gegen-) Hormonen und/oder Zellgiften oder auch biologische auf den Stoffwechsel der Tumorzellen gerichtete Substanzen notwendig. Da Brustkrebs von Anfang an den gesamten Körper befallen kann, soll die medikamentöse Therapie den Körper vor der Ausbreitung der Brustkrebszellen schützen.

Antihormontherapie

Bei der Antihormontherapie werden die Prozesse der weiblichen Hormone genutzt. Durch die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron wird das Wachstum von hormonabhängigen Tumorzellen stimuliert. Um dieses Wachstum zu stoppen, können nach einer Operation Antihormonpräparate in Tablettenform eingenommen werden.

Antikörpertherapie

Antikörper dienen der Abwehr von Krankheitserregern und kommen in unserem Organismus vor, können jedoch auch künstlich hergestellt werden. Eine Antikörpertherapie wirkt nicht im ganzen Körper, sondern richtet sich gegen spezielle Eigenschaften der Krebszellen. Damit sollen die gesunden Zellen geschont werden, um die Begleiterscheinungen vergleichsweise gering zu halten.

Krebsimmuntherapie

Unser Immunsystem bekämpft ebenfalls kranke Körperzellen im Inneren und somit auch Krebszellen. Die Krebszellen können ihrerseits die körpereigene Abwehr jedoch regelrecht ausbremsen und dem soll die Krebsimmuntherapien entgegenwirken. Diese Art von Therapie bekämpft daher nicht direkt den Tumor, sondern hilft dem Körper dabei, dass das Immunsystem Krebszellen zerstört.

Bisphosphonate

Da die Knochen beim Brustkrebs besonders leiden, können Bisphosphonate vorbeugend und als Therapie eingenommen werden. Zum einen schützen sie das Knochenskelett vor weiterer Zerstörung und zum anderen wirken sie schmerzlindernd und beugen Brüchen vor.

Bereits heute gibt es durch die verschiedenen Therapiemöglichkeiten gute Heilungschancen. Da im Bereich der Behandlungsmöglichkeiten für Brustkrebs viel geforscht wird, kann davon ausgegangen werden, dass die Therapieformen in Zukunft noch effizienter und individueller werden.

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