Migräne Pochende Kopfschmerzen

Bei Migräne handelt es sich um anfallsartig auftretende heftige Kopfschmerzen mit Begleitsymptomen wie Übelkeit, Licht-, Geruchs- oder Geräuschempfindlichkeit. Migräneanfälle können Stunden bis Tage andauern und so schlimm sein, dass sie den Alltag von Betroffenen stark einschränken. Die richtigen Medikamente in Kombination mit Lebensstiländerungen und weiteren Massnahmen können dabei helfen, Migräneattacken zu kontrollieren.

Pochende Kopfschmerzen

Allgemeine Informationen

Bei der Migräne handelt es sich um einen anfallsartigen Kopfschmerz, der oft von Übelkeit, Erbrechen und Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet wird. Der Kopfschmerz ist pulsierend, pochend oder stechend und tritt häufig nur einseitig an einer Kopfhälfte auf. Migräneanfälle können Stunden bis Tage andauern und die Schmerzen sind teilweise so stark, dass tägliche Aktivitäten beeinträchtigt sind, denn jede körperliche Bewegung verschlimmert den Schmerz. Manche Menschen haben nur ein- oder zweimal im Jahr eine Migräne, andere mehrmals im Monat oder fast täglich.

Bei einigen Menschen tritt ein Warnsymptom auf, das als Aura bekannt ist und vor oder zusammen mit der Migräne aktiv ist. Bei einer Aura können Sehstörungen wie Lichtblitze, blinde Flecken oder das Kribbeln auf einer Seite des Gesichts, in einem Arm oder Bein auftreten. Es gibt unterschiedliche Formen von Migräne. Dazu gehören Migräne mit und ohne Aura, chronische Migräne, Migraine sans migraine, Vestibuläre Migräne, Hemiplegische Migräne, Basiläre Migräne, Migräne der Augen oder menstruale Migräne. Medikamente können helfen, die Migräne weniger schmerzhaft zu machen oder vorzubeugen.

Risikofaktoren

Die genauen Migräne-Ursachen sind bis heute nicht im Detail geklärt, allerdings gibt es Vermutungen, welche Faktoren ein erhöhtes Risiko darstellen. Bei Migräne spielt der Familienhintergrund eine Rolle, denn wenn andere Familienmitgliedern an Migräne leiden, ist man ebenfalls anfälliger. Zwar kann Migräne in jedem Alter beginnen, allerdings tritt die erste Attacke in der Regel im Jugendalter auf. Frauen erkranken dreimal häufiger an Migräne als Männer, weshalb das Geschlecht einen Risikofaktor darstellt. Bei Frauen stellen hormonelle Veränderungen zusätzlich einen Risikofaktor dar. Migräne bessert sich normalerweise nach den Wechseljahren.

Es gib zudem verschiedene Migräne-Auslöser, die sogenannten Triggerfaktoren, die eine Attacke auslösen. Zu typischen Triggern einer Migräne-Attacke zählen beispielsweise Stress, Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus, Reizüberflutung, ein extremer Wetterwechsel oder bestimmte Lebens- und Genussmittel. Dazu gehören der Konsum von Alkohol, Nikotin, tyraminhaltige Lebensmittel wie Bananen oder Schokolade und Zitrusfrüchte.

Mögliche Symptome

Migräne durchläuft meist vier Stadien, besonders wenn sie in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter beginnt. Die vier Phasen sind die Vorphase (Prodromalstadium), die
Aura-Phase, die Attacke bzw. Kopfschmerzphase und die Rückbildungsphase (Postdromalstadium).

In der Vorphase kann es bereits ein oder zwei Tage vor einer Migräne zu Symptomen kommen, die die Attacke ankündigen. Dazu gehören Verstopfungen, Stimmungsschwankungen von Depression bis Euphorie, Heisshunger, Nackensteifheit und erhöhter Durst. Die Aura-Phase tritt bei manchen Menschen vor oder während einer Migräne auf.  Es können Symptome wie Sehverlust, das Kribbeln in einem Arm oder Bein, Taubheit oder Schwäche im Gesicht oder auf einer Körperseite oder die Visualisierung verschiedener Formen, heller Flecken oder Lichtblitze auftreten. Die Symptome sind meist graduell, nehmen über einige Minuten zu und dauern zwischen 20 und 60 Minuten.

Die Kopfschmerzphase selbst dauert in der Regel vier bis 72 Stunden, wenn sie nicht behandelt wird. Während einer Attacke treten pochende Schmerzen meist auf einer Seite des Kopfes auf. Weitere Symptome sind Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen, Geruch, Berührung, Übelkeit und Erbrechen.

Nach einem Migräneanfall kann man sich bis zu einem Tag danach noch erschöpft, verwirrt und schwach fühlen. Nach dieser Rückbildungsphase berichten manche Menschen von Euphorie. Jedoch durchlaufen nicht alle Menschen mit Migräne diese vier Stadien.

Diagnose

Um eine Migräne zu diagnostizieren, ist ein Kopfschmerztagebuch hilfreich, denn die Häufigkeit und Dauer der Anfälle, Art und Stärke der Kopfschmerzen und Begleitsymptomen sind entscheidend für die Diagnose. Basierend auf den geschilderten Symptomen, der Krankheitsgeschichte und einer körperlichen und neurologischen Untersuchung kann von der Ärztin bzw. dem Arzt eine Diagnose gestellt werden.

Typischerweise ergeben sich bei einer neurologischen Untersuchung bei einer Migräne keine Auffälligkeiten. Wenn Auffälligkeiten vorliegen, die nicht anderweitig erklärt werden können oder manche Symptome nicht migränetypisch sind, müssen weitere Zusatzuntersuchungen gemacht werden. Ein MRT kann beispielsweise helfen Tumore, Hirnblutungen, Infektionen und anderen (neurologischen) Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems auszuschliessen. Zusätzlich kann ein CT Auskunft darüber geben, ob Hirnschäden, Blutungen im Gehirn und andere mögliche medizinische Probleme vorliegen, die Kopfschmerzen verursachen könnten.

Behandlung, Therapie

Bei der Migränebehandlung geht es darum, die Symptome zu stoppen und zukünftige Anfälle möglichst zu verhindern. Es gibt dafür Medikamente zur direkten Bekämpfung der Attacke, präventive Medikamente und vorbeugende Massnahmen. Um die Migräne bei einer Attacke zu bekämpfen, werden schmerzlindernde Arzneimittel wie Analgetika empfohlen, die Symptome schnellstmöglich stoppen sollen. Zusätzlich gibt es Medikamente, die regelmässig, oft täglich eingenommen werden, um die Intensität oder Häufigkeit von Migräne zu reduzieren. Diese gehören zur präventiven Behandlung. Es wird ausserdem häufig geraten, als vorbeugende Massnahmen Ausdauersport zu betreiben, Trigger zu vermeiden und ggf. eine Verhaltenstherapie durchzuführen. Da es sehr viele unterschiedliche Migränearten gibt, ist die Behandlung jedoch recht individuell und sollte eng mit einem Experten/ einer Expertin abgesprochen werden.

Erstellt: 15.09.2021 07:00 Uhr

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