Eierstockkrebs Ovarialkarzinom

Eierstockkrebs ist eine bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Diese Art von Tumor wird meist sehr spät entdeckt, da lange Zeit keine Symptome auftreten. In der Regel setzt sich die Behandlung von Eierstockkrebs aus einer Kombination von Operation und Chemotherapie zusammen.

Ovarialkarzinom

Allgemeine Informationen

Eierstockkrebs ist eine Krebsart, die das weibliche Fortpflanzungssystem betrifft,  in den Eierstöcken beginnt und sich ausbreitet. Auch als Ovarialkarzinom bezeichnet, liegt das durchschnittliche Erkrankungsalter bei Eierstockkrebs bei 68 Jahren, danach steigen die Erkrankungsraten kontinuierlich an. Wie bei allen Krebsarten ist die Behandlung von Eierstockkrebs in einem frühen Stadium, wenn die Krankheit nur im Eierstock auftritt, erfolgversprechender. Allerdings wird diese Art von Krebs oft erst gefunden, wenn er sich bereits auf das Becken und den Bauch ausgebreitet hat. In diesem späten Stadium ist Eierstockkrebs schwieriger zu behandeln.

Es gibt unterschiedliche Arten von Eierstockkrebs, die sich je nach Art der Zelle, in der der Krebs beginnt, unterscheiden. Etwa 90 Prozent der Eierstockkrebserkrankungen sind epitheliale Tumore. Diese entstehen in der dünnen Gewebeschicht, die die Aussenseite der Eierstöcke auskleidet. Stroma Tumore stammen aus Eierstockgewebe, welches Zellen enthält, die Hormone produzieren. Keimzelltumore haben ihren Ursprung in den eiproduzierenden Zellen und treten in der Regel bei jüngeren Frauen auf.

Risikofaktoren

Es gibt einige Faktoren, die das Risiko für Eierstockkrebs erhöhen. Zum einen spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Zwar kann Eierstockkrebs in jedem Alter auftreten, am häufigsten betrifft er jedoch Frauen im Alter von 50 bis 60 Jahren. Zusätzlich spielen genetische Faktoren eine Rolle. Auch das Alter, als die Menstruation begann und endetet, hat einen Einfluss. Das Einsetzen der Menstruation in einem frühen Alter oder das Einsetzen der Menopause in einem späten Alter können das Risiko für Eierstockkrebs erhöhen. Ein kleiner Prozentsatz von Eierstockkrebs ist auf eine genetische Mutation zurückzuführen, die vererbt wird. Gene, von denen bekannt ist, dass sie das Risiko für Eierstockkrebs erhöhen, werden als Brustkrebs-Gene bezeichnet. Menschen mit nahen Verwandten, die an Eierstockkrebs erkrankt sind, haben ein höheres Risiko, ebenfalls zu erkranken. Es wird vermutet, dass Hormonersatztherapien mit Östrogen, insbesondere wenn sie langfristig und in hohen Dosen angewendet werden, ein Risikofaktor darstellen. 

Mögliche Symptome

Im Frühstadium verursacht Eierstockkrebs selten Symptome. Ist der Krebs im fortgeschrittenen Stadium kommt es meist zu unspezifischen Symptomen, die aber auch andere Ursachen haben können. Dazu gehören Blähungen oder Bauchschwellungen, schnelles Völlegefühl beim Essen, Gewichtsabnahme, Müdigkeit und schnelle Erschöpfung, Blutungen ausserhalb des Menstruationszyklus, Beschwerden im Beckenbereich und Veränderungen der Stuhlgewohnheiten wie Verstopfung oder häufiger Harndrang.

Diagnose

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um Eierstockkrebs zu diagnostizieren. Eine gynäkologische Untersuchung, bei der das Abtasten der inneren Geschlechtsorgane von der Scheide aus oder von aussen über die Bauchdecke durchgeführt wird, erfolgt meist zu Beginn. Möglicherweise veranlassen die Ärztinnen und Ärzte eine Blutuntersuchung. Ein Bluttest kann dabei helfen, den allgemeinen Gesundheitszustand zu bestimmen und die Blutwerte können auf sogenannte Tumormarker untersucht werden. Erhöhte Werte können auf eine Krebserkrankung hinweisen.

Bei der vaginalen Ultraschalluntersuchung können die Geschlechtsorgane und speziell die Eierstöcke beurteilt werden. Ein Tumor am Eierstock kann damit festgestellt werden, allerdings muss er eine gewisse Grösse erreicht haben. Bildgebende Untersuchungen wie eine Computertomografie (CT), eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Positronen-Emissions-Tomografie (PET) können ebenfalls sinnvoll sein. Andere Krankheiten können damit ausgeschlossen werden und dabei helfen die Grösse, Form und Struktur der Eierstöcke zu bestimmen und daraus entsprechende Rückschlüsse zu ziehen.  Allerdings kann es auch vorkommen, dass eine ganz eindeutige Diagnose erst bei einer Operation gestellt wird. Dafür wird der Eierstock entfernt und auf Anzeichen von Krebs getestet. Sobald die Diagnose von Eierstockkrebs bestätigt ist, wird der Krebs eingestuft. Die Stadien des Eierstockkrebses werden durch römische Ziffern von I bis IV unterteilt und zeigen auf wie weit sich der Krebs schon ausgebreitet hat.

Behandlung, Therapie

Die Behandlung von Eierstockkrebs besteht meist aus einer Kombination aus Operation und Chemotherapie. Bei einer Operation gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. In einem sehr frühen Stadium, bei der sich der Eierstockkrebs erst in einem Eierstock befindet, reicht die Entfernung eines Eierstocks und seines Eileiter aus. Dadurch kann die Fähigkeit zur Empfängnis bewahrt werden. Hat sich der Krebs schon über beide Eierstöcke ausgebreitet, es liegen aber keine Anzeichen für zusätzlichen Krebs vor, werden Eierstöcke als auch Eileiter entfernt. Bei diesem Verfahren bleibt die Gebärmutter intakt. Wenn der Krebs schon ausgedehnter ist, müssen häufig Eierstöcke, die Eileiter, die Gebärmutter und nahegelegene Lymphknoten entfernt werden. Nach der Operation wird in der Regel eine Chemotherapie durchgeführt, um eventuell verbleibende Krebszellen abzutöten. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit einer gezielten Therapie, bei der Medikamente eingesetzt werden, die auf bestimmte Schwachstellen in Krebszellen abzielen. Diese Therapie wird eingesetzt, wenn der Eierstockkrebs nach der Erstbehandlung wiederkehrt, oder bei Krebs, der gegen andere Behandlungen resistent ist.

Erstellt: 19.08.2021 07:00 Uhr

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