Wundheilungsstörung Wundheilungsstörung

Heilen Wunden nicht oder nur schlecht, spricht man von einer Wundheilungsstörung. Bei Betroffenen müssen besondere Wundbehandlungen eingeleitet werden, sonst drohen Komplikationen. Die Störung tritt meist bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder chronischen Krankheiten auf.

Wundheilungsstörung

Allgemeine Informationen

Bei einer Wundheilungsstörung verzögert sich der Heilungsprozess einer Wunde, wodurch sich das Infektionsrisiko erhöht. Unter einer Wunde versteht man Gewebe, das zusammenhängendes Gewebe durchtrennt. Jeder Mensch hat mal eine Wunde, allerdings heilen sie bei einem gesunden Mensch meist recht unkompliziert ab. Bei einer Wundheilungsstörung entstehen Blutergüsse oder eine Ansammlung von Wundsekret unter der Wunde. Häufig kommt es zum Auseinanderweichen der Wundränder, Wundrisse und vor allem Infektionen. Menschen mit Wundheilungsstörungen leiden in einigen Fällen an chronischen Wunden. Eine Wunde gilt als chronisch, wenn die inneren oder äusseren Strukturen der Hautbarriere für mindestens 8 Wochen gestört sind. Am häufigsten tritt die  Wundheilungsstörung bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auf.

Risikofaktoren

Die Gründe für eine Wundheilungsstörung sind multifaktoriell. Grundsätzlich heilen Wunden im Alter langsamer ab. Rauchen stellt einen wichtigen Risikofaktor dar, besonders nach Operationen zeigt sich, dass Raucherinnen und Raucher viel häufiger an einer Wundheilungsstörung leiden als Nichtrauchende. Die Ernährung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, denn Eiweisse, Mineralstoffe und Vitamine sind für den Prozess der Heilung einer Wunde entscheidend. Eine sehr geringe Kalorienzufuhr oder Übergewicht können ebenfalls eine Wundheilungsstörung begünstigen. Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder einer chronischen Krankheit gehören ebenfalls zur Risikogruppe. Dazu zählen Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes Mellitus, Gefässerkrankungen, Hauterkrankungen, chronischen Schmerzerkrankungen oder Tumoren. Medikamente wie Kortikoide, Krebsmedikamente, Psychopharmaka und Gerinnungshemmer können ebenfalls die Wundheilung verlangsamen. Ungünstige Nähte und Verbände verlangsamen die Heilung zusätzlich.

Mögliche Symptome

Bei einer Wundheilungsstörung heilen Wunden nicht oder nur schlecht. Es wird von einem Wunddefekt gesprochen. Betroffene haben ausserdem häufig starke Schmerzen und Blutungen, die Wunde ist gerötet oder überwärmt. Es kommt zur deutlichen Zunahme des Wundausflusses. Da die Wunde schlecht abheilt, entsteht in einigen Fällen eine Infektion. Nicht selten entwickeln Betroffene Fieber, was allerdings auch ein Hinweis für eine Blutvergiftung sein kann.

Diagnose

Liegt der Verdacht einer Wundheilungsstörung vor, wird die Ärztin bzw. der Arzt zu Beginn einige Fragen stellen. Dazu gehören Fragen wie 1. Seit wann besteht diese Wunde, 2. Wie ist die Wunde entstanden? 3. War die Wunde zwischenzeitlich besser verheilt? Diese Fragen helfen bei der Beurteilung der Stärke der Wundheilungsstörung. Mithilfe der zeitlichen Abgrenzung der Wunddauer kann die Wunde als akut oder chronisch eingeteilt werden. Mit einer Untersuchung wird anschliessend geprüft, ob Durchblutung, Motorik und Sensibilität um den betroffenen Bereich erhalten sind. Es soll eingeschätzt werden, wie tief sich die Wunde ausdehnt und welche Strukturen betroffen sind und wie der generelle Wundzustand ist. Bildgebende Verfahren wie CT, MRT oder Röntgen können im Rahmen der Diagnose verwendet werden, um die Ausdehnung der Wunde zu bestimmten. Um zu prüfen, ob eine Infektion vorliegt, kann eine Blutuntersuchung sinnvoll sein. Liegt eine Infektion vor, wird eine Biopsie der Wunde gemacht, um den genauen Erregertyp zu definieren.

Behandlung, Therapie

Liegt eine Wundheilungsstörung vor, ist die Wundhygiene elementar für eine problemlose Heilung. Aus diesem Grund werden häufig Spülungen und steriles Wasser zur Reinigung benutzt. Die Wunde muss stets sauber gehalten werden, jedoch müssen aggressive Lösungen zur Reinigung vermieden werden. Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung für Menschen mit Wundheilungsstörungen ist das Debridement. Das bedeutet, dass die Wunde medizinisch gereinigt wird, zum Beispiel mit sterilem Salzwasser und das abgestorbene Gewebe aus der Wunde chirurgisch abgetragen wird. Insbesondere bei Entzündungssymptomen und viel abgestorbenem Gewebe ist diese Therapie sinnvoll. Ist ein geschwächtes Immunsystem die Ursache für die Wundheilungsstörung gilt es dieses zu stärken. Wie das passieren soll, ist individuell abhängig und muss mit einer Ärztin bzw. einem Arzt in enger Zusammenarbeit abgesprochen werden.

Erstellt: 09.09.2021 07:00 Uhr

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