Gefässe Gefässe in Fokus der Wissenschaft

Herz-Kreislauf-Krankheiten möglichst verhindern und besser behandeln: Wie das in Zukunft gehen kann, zeigt ein Schweizer Molekularbiologe. Ihm wurde jüngst der Forschungspreis der Schweizerischen herzstiftung verliehen.

Gefässe in Fokus der Wissenschaft
Die Gene eine doppelte Funktion haben: Sie steuern, wie alt wir werden, und gleichzeitig auch altersbedingte Krankheitsprozesse im Herz-Kreislauf-System.

Professor Giovanni G. Camici vom Zentrum für molekulare Kardiologie der Universität Zürich hat sich auf Spurensuche begeben. Sein Ziel: genetische Mechanismen aufdecken, die zur Schädigung menschlicher Gefässe führen. Erkrankte Gefässsysteme sind häufig Ursache für Herz-Kreislauf- Krankheiten, aber auch Hirnschlag. Zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen im weitesten Sinne alle Krankheiten des Herzens und des Gefässsystems, etwa Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkt. In der Schweiz sind sie die häufigste Todesursache. Vor allem ältere Menschen sind betroffen, doch Die Zahl der Erkrankten unter 50 Jahren steigt – primär aufgrund eines ungesunden Lebensstils.

Bestimmte Gene sind verantwortlich

Der 43-jährige Camici hat molekularbiologische Mechanismen aufgedeckt, welche die Funktion des sogenannten Endothels beeinträchtigen, sprich die Innenschicht unserer Gefässe. Störungen des Endothels kommen durch Altern der Gefässe, hohen Blutdruck, Blutfett und die Zuckerkrankheit zustande, aber auch durch Entzündungsreaktionen. Im Rahmen seiner Forschung hat der Molekularbiologe unter anderem Gene identifiziert, welche die Produktion von aggressiven Sauerstoffverbindungen oder Entzündungsstoffen in den Zellen beeinflussen. Erstaunlich ist, dass diese Gene eine doppelte Funktion haben: Sie steuern, wie alt wir werden, und gleichzeitig auch altersbedingte Krankheitsprozesse im Herz-Kreislauf-System. Für neue Therapien insbesondere im Bereich der Genetik sei das gewonnene Wissen sehr wertvoll, meint Prof. Thomas Lüscher, Vorsitzender der Forschungskommission der Schweizerischen Herz-stiftung: «Die Arbeiten von Giovanni Camici zeigen uns Wege auf, wie wir die Gefässe besser schützen können. Dadurch werden wir künftig schwere Krankheiten wie Herzinfarkte oder Hirnschläge noch wirkungsvoller verhindern oder behandeln.»

Erstellt: 20.02.2024 07:00 Uhr

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