Beckenbodenzentrum Klinik Stephanshorn Dr. med. Mark Meier
Die Blasenschwäche (Inkontinenz) ist eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten und eine der am Stärksten tabuisierten. In der Schweiz leiden 600'000 bis 700'000 Menschen unter Urininkontinenz, 75% davon sind Frauen. Etwa jede fünfte Frau ist betroffen. Dabei trifft es junge und alte Menschen; ab dem 50. Lebensjahr steigt die Zahl der Leidtragenden jedoch stark an.
Obgleich die Inkontinenz oft eine grosse Einschränkung der Lebensqualität bedeutet und einen erheblichen Leidensdruck darstellt, reden die Betroffenen nicht gerne darüber – auch nicht mit ihrem Arzt. Probleme in der Partnerschaft oder der Sexualität bis zu sozialer Isolation können die Folgen sein. Dabei lässt sich Inkontinenz gut behandeln.
Arten der Urininkontinenz
Bei der Stressinkontinenz kommt es zu einem ungewollten Urinverlust bei starkem, plötzlichen Harndranggefühl. Das WC wird nicht rechtzeitig erreicht – man hat „Stress“. Oft ist diese Form der Inkontinenz verbunden mit häufigem Harndrang als typisches Symptom der Reizblase. Durch die überempfindliche Blase gelangen zu viele Signale in unser Gehirn und die Blasenkontraktion lässt sich nicht mehr unterdrücken.
Bei der Belastungsinkontinenz kommt es zu einem ungewollten Urinverlust beim Husten, Niesen, Lachen, Springen oder Heben von schweren Lasten – also unter einer „Belastung“. Die Ursache liegt in diesem Fall bei einem unzureichenden Harnröhrenverschluss wie wir das typsicherweise bei einer Beckenbodenschwäche, Blasensenkung oder bei Östrogenmangel finden.
Diagnose und Behandlung
Zur Diagnose einer Urininkontinenz braucht es oft nur wenige Untersuchungen. Neben der Urinuntersuchung wird ein Ultraschall der Blase durchgeführt. In gewissen Fällen braucht es eine Blasenspiegelung – eine schmerzlose Untersuchung, bei der die Blasenschleimhaut beurteilt werden kann und so andere Erkrankungen der Blase ausgeschlossen werden können. Zudem werden die Patientinnen instruiert, ein Blasentagebuch über die tägliche Trinkmenge und die Miktionshäufigkeit und -menge zu führen.
Die Erfolgsaussichten sind sehr gut. Entsprechend dem Blasentagebuch versuchen wir oft zunächst mit verhaltenstechnischen Massnahmen eine Verbesserung zu erlangen. Das Trinkverhalten und die Getränke werden dabei analysiert und angepasst. So sind zum Beispiel Kaffee, Schwarztee, Coca-Cola oder Energydrinks deutlich reizauslösend, während sich vermehrte körperliche Aktivität, Gewichtsreduktion und Rauchstopp positiv auf das Miktionsverhalten auswirken. Die Patientinnen werden zusätzlich angeleitet, das Wasserlösen und den Harndrang besser zu steuern. Mithilfe von Krankengymnastik erlernen die betroffenen Frauen zudem, ihren Beckenboden zu spüren und gezielt zu trainieren. Auch Medikamente spielen in der Therapiekaskade eine wichtige Rolle. Sie können helfen, die Sensitivität der Harnblase herabzusetzen und somit das Harndranggefühl zu verringern.
Reichen diese Massnahmen nicht aus, kann auch eine Behandlung mit dem Nervengift Botox durchgeführt werden. Das Botox wird dabei in lokaler Betäubung in den Blasenmuskel gespritzt und führt so zu einer Entspannung desselben und zu einer Reduktion des Harndranggefühls. Dominiert die Belastungskomponente der Inkontinenz, so wird unter lokaler Betäubung ein Bändchen als Stütze unter den Verschlussmuskel des Beckenbodens gelegt. Dieser minimalinvasive Eingriff kann sehr schonend und oft in lokaler Betäubung durchgeführt werden.
Auch wenn die Inkontinenz nicht so salonfähig ist wie das neue Hüftgelenk oder der Tennisellbogen – sprechen Sie darüber. Vor allem mit Ihrem Arzt.
Dr. med. Mark Meier Beckenbodenzentrum Klinik Stephanshorn ist Ihr Spezialist für folgende Krankheiten
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